Eines können wir mit Sicherheit sagen: 2020 war kein einfacher Weinjahrgang...
Bereits die Wintermonate waren überdurchschnittlich warm und entsprachen nicht der Norm. Die Marillenblüte begann Mitte März und zwei Frostperioden mit Temperaturen bis -6°C führten zu einem teilweise Komplettausfall bei der Marillenernte. Unsere Marillenbäume haben diese kalten Nächte gut überstanden und führten zu einer ansprechenden Menge an reifen Früchten. Daher der Entschluss, dass wir unseren ersten eigenen Marillenbrand erzeugen werden. Informationen folgen sobald der Brand in die Flaschen gefüllt ist!
Die Auswirkungen der kalten Temperaturen im Frühjahr wirkten sich auch auf den Weinbau aus: Der Austrieb war verzögert und startete um den 11. April. Danach folgten sehr warme und trockene Tage, die Eismänner (Mitte Mai) sorgten wieder für Abkühlung. Zum Glück fielen in der Wachau die Temperaturen nicht unter die Frostgrenze. Die ersten größeren Niederschläge Mitte Mai verzögerten die Blüte bis Anfang Juni. Durch die feuchten Wetterverhältnisse war es wichtig, den Termin des Pflanzenschutzes speziell gegen Pilzkrankheiten zum richtigen Zeitpunkt zu setzen.
Der Sommer war ein Auf und Ab. Die Temperaturen zeigten keine Extreme und befanden sich fast ausschließlich im Durchschnitt. Der 22. August prägte den Jahrgang wie kein anderer Tag. Unerwarteterweise wurde es schlagartig windig und schwarze Wolken kamen auf unser Gemeindegebiet zu. Auch der Hagelflieger konnte das herannahende Unwetter nicht mehr aufhalten. Starkregen mit Kirschkern großen Hagelkörner war die Folge. Als Erstes und auch am Schwersten waren Spitz und der Spitzer Graben betroffen. In Weißenkirchen zog die Gewitterfront fast zur Gänze vorbei. In Dürnstein und Loiben angekommen, nahm die Stärke des Unwetters wieder zu und verschonte leider keinen einzigen Weingarten. Durch die Beschädigung der Beerenhaut (messerscharfe Risse) bildeten sich rasch Fäulnisnester. Niederschläge im September förderten die weitere Ausbreitung.
Am 2. Oktober haben wir mit der Lese des Grünen Veltliner Federspiel® Ried Klostersatz begonnen. Heuer war vor allem viel Handwerk und die richtige Selektion gefragt, um ausschließlich das beste Traubenmaterial ernten zu können. Häufige kleinere Niederschläge führten zu einer relativ langen Lesedauer. Am 14.11. war es dann endlich soweit und wir konnten die heurige Ernte mit den NOMIS-Trauben beenden. Die Leseabschluss-Feier fiel aufgrund von Covid-19 aus... 100%ig zutreffend die Bauernregel „Ein Schaltjahr ist kein einfaches Jahr“. Trotz des schwierigen Vegetationsverlaufes und der aufwendigen Ernte zeigen sich die Jungweine im Keller sehr vielversprechend. Ihr könnt gespannt sein!
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